Bugwärts ostwärts – Inseltouren mit dem Bike

Die Insel Ko Yao Yai liegt mitten in der Phang Nga Bay und ist von zahlreichen Inseln umgeben. Hier verläuft im Norden eine Straße über die Bergkette. Die will ich fahren mit meiner frisch gekauften Honda Phantom. Im Norden gibt es Ban Chaong Lat, einem Fischerhafen mit einer Pier. Hier landen einige wenige Boote aus Phuket, dort will ich hin. Schon auf Phuket ist es nicht einfach, den Hafen für die Longtailboote zu finden, die bereit sind diesen Ort anzufahren. Schließlich finde ich Bang Rom, im Nordosten Phukets. Nur von hier fahren die Boote nach Ko Yao Yai.

Regen und Wellengang beendet.  Die Sonne meint es gut.
Regen und Wellengang beendet. Die Sonne meint es gut.

Etwas ungläubig stehe ich dort am Pier, als man mir die Fähre zuweist. Es ist ein übliches Longtailboot mit etwas größerer Kabine für die Passagiere. Mein Motorrad wird fachmännisch geprüft und vorsichtig angehoben. Es stellt sich heraus, dass diese Größe noch gerade geht, eine Harley muss sich einen andern Weg suchen, sie ist zu schwer und wird nicht mitgenommen. Ein Motorrad muss hier von zwei Männern getragen werden können. Das was am Anfang noch etwas unlogisch aussieht, wird spätestens bei der Landung auf der Insel verständlich.

Das Motorrad ist an Bord
Das Motorrad ist an Bord

Regen setzt ein und Wind. Ich denke mir nichts böses, da ich davon ausgehe, dass meine Honda Phantom seinen Platz dort finden wird, wo auch all die Motorbikes stehen würden, wenn es welche geben würde. Aber bei diesem Wetter scheint niemand zu fahren. Die Männer fassen zu und stellen das Bike……vorne auf den Bug….. einfach so, ohne großartige Befestigungen, ohne Zurrgurte. Ich melde mich kurz und werde mit diesem, Mann-der-hat-ja –gar-keine-Ahnung-Lächeln niedergebügelt.

Es beruhigt nicht wirklich, die Nähe des Bugmanns.
Es beruhigt nicht wirklich, die Nähe des Bugmanns.

Das Boot verlässt den ruhigen Hafen. Dann,  außerhalb der schützenden Hafenbucht jedoch setzt Wellengang ein. Ich sitze im Deck, etwas unruhig, denn das Boot neigt sich nicht nur senkrecht sondern auch waagerecht in die aufkommenden Kreuzwellen. Endlich erscheint ein Mann und befestigt eine winzige Schur am Lenker. Das hält doch nie, denke ich noch und sehe wie das Motorrad ins Rutschen gerät. Doch es rutscht nur in eine bessere Position und ist abschließend verkeilt in der drei Zentimeter Bootskante, der dieses Longtailboot umrundet. Ich gehe raus, prüfe die Standfestigkeit und begebe mich unter den grinsenden Blicken der Bootsleute kleinlaut unter Deck. Ich lehne mich zurück und schließe die Augen, kann ja eh nix machen. Ständig ein Geräusch erwartend, eine Bewegung im Boot, ein mehrstimmiges „Oi“ der anwesenden Thais. Das wäre es gewesen mit dem Bike.

Eine kleine Schur verhindert nichts, beruhigt aber den Bootsmann.
Eine kleine Schur verhindert nichts, beruhigt aber den Bootsmann.

Dann bricht die Sonne durch, die See wird ruhiger, die Insel kommt in Sicht. Die Lage entspannt sich. Schließlich sehe ich die Landepier. Doch wie soll denn das Bike dort hoch? Eine steile Treppe, muschelbesetzt und tangverschmiert führt nach oben. Es ist unglaublich: drei Männer, einer vorne, zwei hinten nehmen das Bike und schieben es in einer Bewegung nach oben. Drei Männer und ein Bike, wer sagt es denn. Ich bedanke mich und beginne meine Inselerkundung. Gut das ich keine Harley fahre, zumindest hier.

Landung. Löschen der Fracht.
Landung. Löschen der Fracht.

Ein Gedanke zu „Bugwärts ostwärts – Inseltouren mit dem Bike

  1. ein absolut schöner trip
    man fühlt sich zurückversetzt in die 70er jahre als phuket noch eine oase war

    aber, nicht weitererzählen, sonst kommen die massen hierher und dann ist es
    gewesen mit heaven on earth

    walter

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