Vietnam – Die toten Reporter

Kriegsmuseum Vietnam. Es sind die Fotografien der gefallenen Reporter und Pressefotografen, die eine Stille in diesem Raum erzeugen, der unter dem Nullpunkt liegt. Eine schreiende Stille eine erdrückende, schwere Stille. Zu vielen der atemberaubenden Motiven ist das letzte Foto des Reporters beigefügt. Das letzte Foto auf seiner Filmrolle in der Kamera, der letzte Augenblick seiner Berufung.

Das letzte Foto vor dem Absturz
Das letzte Foto vor dem Absturz

Die Idee dazu hatten Tim Page und Horst Faas, selbst Pressefotografen, die schwer verletzt den Vietnamkrieg überlebt haben. Sie wollten ein Denkmal setzen, all den Pressefotografen, die im amerikanischen Indochinakrieg gestorben sind. Ihre Sammlung präsentiert 72 tote vietnamesische Pressefotografen, die mit einfachster Ausrüstung den Krieg ihres Volkes gegen die Amerikaner dokumentierten. Sie sind im vietnamesischen Widerstand gegen den amerikanischen Krieg als größte Gruppe gefallen. Weiterhin waren es 16 amerikanische, 12 französische, 4 japanische und 11 weitere vietnamesische Reporter, die für die Amerikaner gearbeitet haben. Auch Deutsche, Engländer, Australier und ein Kambodschaner sind unter den Gefallenen.

Inhaltlich und visuell eine beeindruckende Ausstellung
Inhaltlich und visuell eine beeindruckende Ausstellung

Aus tausenden von Fotos haben Tim Page und Horst Faas diese beeindruckende Ausstellung zusammengestellt. Die wenigen Fotos hier auf dieser Seite können den Eindruck nicht wiedergeben, den diese Ausstellung zu hinterlassen vermag, doch den großen Respekt diesen Männern gegenüber können sie bezeugen.

Ein Gedanke zu „Vietnam – Die toten Reporter

  1. Solche Bilder bringen erfüllen nicht immer den Anspruch, damit etwas gegen den Krieg tun zu wollen, wie Kriegsberichterstatter gerne behaupten. Die Ästhetik und Dramatik ist im Kontext mit den vielen Actionfilmen viel zu interessant, um beim Betrachter das Gefühl zu wecken, “Hätte es diesen Krieg bloß nicht gegeben.” Im Gegenteil, solange man davon nicht als Leidtragender betroffen ist, würde man fast bedauern, wenn es solche Bilder, die mit Blut bezahlt wurden, nicht gäbe. Sie werden als kulturelle Bereicherung empfunden, auch wenn kaum jemand das zugeben möchte.
    Sogar Bilder von detonierenden Atombomben sind faszinierend schön. Der Film ‘The day after’ hingegen, weckt tatsächlich ein Grauen gegen solche Waffen.

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